Der Käptn und die Mimi Kätt

von Esther Kinsky im Insel Verlag, 2022

erstmals erschienen bei Jacoby & Stuart, 2012

Mimi

Wenn Bücher nicht oft genug gekauft werden, übersteigen die Kosten für die Lagerhaltung den Gewinn. Für Verlage ist das ein Problem, weswegen die Restauflage manchmal an moderne Antiquariate oder Discounter verkauft wird. Dort kann man sie dann als Schnäppchen für ein paar Euro erwerben, weil die Buchpreisbindung aufgehoben ist. In unseren Verträgen finden sich deswegen auch immer Klauseln zur sogenannten »Verramschung«. In diesem Fall fallen die Rechte an die Urheber zurück.

Mir ist das schon einige Male passiert.

Wir Urheber könnten nun also losziehen und versuchen, einen neuen Verlag für das Buch zu finden. Was aber so gut wie nie passiert, denn welcher Verlag belastet sich schon mit den Flops der anderen?

Ganz selten geschieht es aber doch. Und nun ist es erstmalig auch mir passiert. Mimi Kätt ist ein ungewöhnliches Kinderbuch von Esther Kinsky über eine Katze am Berliner Landwehrkanal, die Rosa Luxemburg noch persönlich kannte. Als ein riesiges Schiff sich in den Kanal verirrt, geht sie an Bord und freundet sich mit dem Käptn und den Matrosen an. Es wird viel gesungen und in die Ankerklause eingekehrt, bis das Schiff wieder ablegt. Fährt Mimi mit?

Das Buch erschien zuerst im mutigen und verdienstvollen Verlag Jacoby & Stuart, aber Mimi fand in der realen Welt nur wenige Freunde. Inzwischen ist Esther Kinsky preisgekrönte Autorin im Hause Suhrkamp, zu dem auch der Insel Verlag gehört, der das Buch nun in einer schönen Ausgabe wieder veröffentlicht hat.

Ich habe zu meinen alten Büchern meistens ein ambivalentes Verhältnis. Mein Name steht dran, aber die alten Bilder repräsentieren längst nicht mehr, wie ich jetzt arbeite. Für Mimi Kätt habe ich mich aber gefreut. Möge sie diesmal viele Freunde finden!

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